Das College Mwanga ist eine Highschool mit 1900 Schülern im Alter von 11-20 Jahren. Im College wurde ein Computerraum eingerichtet, der im Laufe der Jahre immer größer wurde und nun eine Vorzeigefunktion für ganz Goma hat. Die Stadt Goma, in der sich die Schule befindet, hat kein funktionierendes öffentliches Stromnetz. Die meisten Gebäude sind zwar an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, jedoch werden diese nur 2 bis 3 Stunden am Tag mit Energie versorgt.
Der Direktor Pater Floribert Malemo ist jedes Jahr für ca. 5 Wochen in Südtirol, wo er als Aushilfspfarrer arbeitet. Deshalb ist er auch ein guter Freund von uns allen und unser Ansprechspartner vor Ort.
Von der Idee im Jahr 2014 bis zur Verwirklichung im Oktober 2016 galt es viele Schwierigkeiten zu meistern. Aber mithilfe vieler engagierter Herlfer gelang es uns dieses Projekt im Oktober 2016 zu realisieren. Die Anlage wurde hier in Südtirol von der Fa. Electro Clara und der Fa. Trend-Photovoltaik in einen Seecontainer eingebaut und auf Herz und Nieren getestet. Die Photovoltaikanlage sollte 21 kWp groß werden und die Batterieleistung wurde mit ca. 40 kWp nutzbarer Leistung berechnet. Die Batteriestation hat eine Leistung von C10 2130 Ah bei 48 Volt. Die Anlage, welche 100.000€ kostete, wurde von der Region Trentino-Südtirol und vielen privaten Spendern finanziert.
Im Juli 2016 wurde der Container nach Goma geschickt und im Oktober von Hansjörg, Franz, Valentin, Peter, Christian und Samuel in knapp 2 Wochen montiert. Als besondere Herausforderung war die Lieferung und Montage vor Ort, denn in Goma sind keine technischen Teile oder Maschinen verfügbar. David Reiterer nahm Kontakt mit einem Baumeister von Goma auf und schickte ihm die Pläne, sodass bereits einige Vorarbeiten geleistet werden konnten. Es wurden Leerrohre verlegt und der Betonsockel für den Container war auch schon passgenau fertig, als das Montageteam vor Ort ankam.
Am ersten Tag wurde der Container geöffnet, die erste Unterkonstruktion mit Modulen wurde verlegt. Am zweiten Tag wurde der Rest der Module verlegt. Der PV-Generator wurde auf drei verschiedene Dachflächen verlegt. Am zweiten Tag wurde zudem der Container auf die vorbereiteten Betonsockel gehoben. Nun konnten alle Verbindungsleitungen zu den Verbrauchern verlegt werden. Es wurden insgesamt 950 m Kabel verlegt.
Zwei Dieselgeneratoren mit einem Jahresverbrauch von 13.500 Liter Diesel konnten stillgelegt werden. Die Umschaltung von Inselbetrieb auf Netzbetrieb und umgekehrt erfolgt vollautomatisch, die Verbraucher merken nichts davon.
Der große Tag, die PV-Anlage wird in Betrieb genommen, alles funktioniert wie vorgesehen. Vor Ort wird noch entschieden, einen Diesel- Stromgenerator mit 10 kW Leistung als Notstromversorgung einzubauen.
Jetzt ist auf einmal überall Strom, 24 Stunden zur Verfügung. Die Menschen sind begeistert, können nicht glauben was da passiert ist. Am Donnerstag, 06.10.2016, wird die PV-Anlage vom Bischof persönlich eingeweiht: „Ihr habt uns das Licht gebracht!“, so seine ergreifenden Worte.
Eine der großen Herausforderungen war sicherlich die afrikanische Gelassenheit mit der europäischen Pünktlichkeit zu kombinieren. Anfangs galt es von beiden Seiten viel Verständnis aufzubringen, aber bis zum Schluss harmonierten wir nahezu perfekt und jeder Beteiligte hatte sichtlich Spaß am Projekt. So ergaben sich einige freie Tage, an denen wir die unbeschreibliche Schönheit der Provinz Nord Kivu entdecken konnten.
Für das gelungene Projekt möchten wir allen danken, besonders Hansjörg, Christian, Peter, Franz, Valentin und Samuel, den Firmen Electro Clara mit Martin Clara, der Firma Trend-Photovoltaik mit Hans-Jörg Sinner und dem Baubüro mit David Reiterer für die qualitativ hochwertige Arbeit, die hier geleistet wurde.